Mythen des Sprachenlernens: „Ich bereite mich sprachlich schon topp auf meine Auswanderung vor, denn ich lerne seit einem halben Jahr jeden Tag mit meiner App.“

Es ist so traurig, dass wir Sprachlehrer diesen Myth immer und immer wieder busten müssen und es sich immer noch nicht rumgesprochen hat: Mit einer Sprachlernapp wandert man nicht aus.

Zehn Cent für jedes „Sprache wird schon fleißig gelernt“ in den gängigen FB-Auswandergruppen welches übersetzt „5 Minuten Duolingo auf dem Klo“ bedeutet und ich müsste nie wieder arbeiten. Guckst du:

❌ „Ich bereite mich sprachlich schon topp auf meine Auswanderung vor, denn ich lerne seit einem halben Jahr jeden Tag mit meiner App.“

✅ Nein! Richtig ist: Damit lernst du Urlaubsfloskeln und ein kleines passives Alltagsvokabular. Für Bewerbungsgespräche/Jobs, Hauskauf, Behördengänge und vernünftige Integration (Freundschaften knüpfen!) reicht das nicht. Eine ernsthafte Auswandervorbereitung enthält intensiven Sprachunterricht mit einem ausgebildeten Lehrer, damit du aktiv ins Sprechen kommst und das „echte Leben“ in der Fremdsprache trainierst. Kommunikation lernst du durch echtes Kommunizieren mit Menschen.

Dieser Mythos passt zu dem, wo behauptet wird, NUR im Land selbst könne man die Sprache richtig lernen – und darum muss man vor dem Auswandern von Zuhause aus erst gar nicht anfangen, lohnt sich eh nicht, oder wie??? Wie soll die App dich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten? Auf Verhandlungen mit dem Makler? Anmeldungen bei Behörden und Schulen, Kontoeröffnung, Arztbesuche?

Wer eine Auswanderung und die damit verbundene nötige Vorbereitung ernst nimmt, der sucht sich einen Sprachlehrer, das ist das ganze Geheimnis. Ich möchte einfach, dass du verstehst, was ernsthafte Vorbereitung bedeutet: ECHTES KOMMUNIZIEREN ÜBEN.

PS: Grad wieder aus dem Team gehört, dass eine Lehrkraft bei der Wohnungsvermittlung ihrer auswandernden Schüler helfend eingreifen konnte – nimm das, grüne Eule!

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