Mythen des Sprachenlernens: „Wir brauchen keinen Grammatik-Unterricht. Unsere Muttersprache haben wir schließlich auch nicht mit Regeln gelernt.“

Mythen des Sprachenlernens: „Wir brauchen keinen Grammatik-Unterricht. Unsere Muttersprache haben wir schließlich auch nicht mit Regeln gelernt.“
Warum hassen alle Grammatik so? Wir bei Ordcap zeigen euch, warum diese angeblich so „trockene“ Komponente nicht nur wichtig fürs Lernen einer Fremdsprache ist, sondern auch, wie sie richtig Spaß machen kann.
Willkommen zu einem meiner Lieblingsmythen, den ich liebend gern korrigieren möchte:
Es geht um Grammatik. Und ich liebe Grammatik. Und auch, wenn du das nicht tust, bin ich überzeugt davon, dass sie wichtig ist. Denn:
❌ „Wir brauchen keinen Grammatik-Unterricht. Unsere Muttersprache haben wir schließlich auch nicht mit Regeln gelernt.“
✅ Nein! Richtig ist: Ein Kindergehirn kann eine Sprache einfach „aufnehmen“ und sich durch Imitation aneignen – im Jugendalter verändert sich das zuständige Gehirnareal. Erwachsene brauchen oft ein System, Regelmäßigkeiten und Logik, um Dinge verstehen, verinnerlichen und reproduzieren zu können. Ohne Grammatik ist für die meisten Erwachsenen eine Fremdsprache nicht vollständig begreifbar und wahrscheinlich nur oberflächlich und/oder fehlerhaft erlernbar.
Sieh genau hin: Ich schreibe bewusst „oft“ und „die meisten“ denn natürlich gibt es Ausnahmen. Das sind aber wenige. Ich sage keinesfalls, dass es prinzipiell nicht möglich ist, sondern, dass insbsondere Korrektheit schwer hinzubekommen ist. Während wir zwar die meisten Wörter durch bloßes Hören lernen und irgendwann imitieren können (wobei sich auch da kolossale Hörfehler einschleichen können), sind grammatische Strukturen für Erwachsenengehirne ohne Erklärung nicht sonderlich leicht begreifbar und darum eben meistens nicht korrekt reproduzierbar, egal, wie oft wir es richtig hören. Um keine Grammatikfehler zu machen, brauchen wir – wie oben erwähnt seit unserer Jugend – normalerweise ein Grundverständnis für das Sprachsystem, da genügt Nachplappern nicht.
Ganz wichtig dabei nämlich: Jeder, der in der Facebookgruppe groß rumtönt, er habe nach der Auswanderung (das ist schon der erste kolossale Fehler; man beginnt das Sprachenlernen natürlich bereits vor der Auswanderung) ganz ohne Sprachkurs und einfach nur durchs Zuhören und Sprechen mit Kollegen und Nachbarn die Sprache gelernt, macht pro Satz drei Grammatikfehler, meistens bei den Zeitformen. Weil man die nun mal nicht einfach so kann. Die muss man lernen.
Es gibt Anbieter, die solche Methoden, Apps, Bücher oder ganze Kurse anpreisen, mit denen du angeblich völlig ohne Grammatik eine Sprache lernen können sollst. Und oh Wunder, irgendwie verschwinden die immer wieder ganz schnell von der Bildfläche. Denn die Erfolge sind halt … mäßig im besten Fall. Wenn du das heiß beworbene „intuitive Sprachenlernen“ oder „Lernen wie die eigene Muttersprache“ damit also nicht meisterst, ist das NICHT dein Fehler, sondern es ist die falsche Methode für dein erwachsenes Gehirn – und das ist der Normalfall. Kein Stress!
Sie machen sich zunutze, dass ein Großteil der Erwachsenen heutzutage eine riesige Abneigung gegen Grammatik hat, fast schon Angst. Das liegt meiner Meinung nach daran, dass wir damals in der Schule richtigen Scheiß-Grammatikunterricht hatten. Die Lehrbücher, Methoden und womöglich dazu der Griesgram der Lehrer waren die denkbar schlechteste Grundlage für Spaß am Lernen und Verstehen.
Das ist heute anders, und ich verspreche dir, das ist bei uns erst recht anders! Wir gestalten den Unterricht so, dass er dir Freude macht und die Grammatik ganz unspektakulär mit eingeflochten wird als ein relevanter Teil des Ganzen, den du für dein Sprach-Grundgerüst brauchst und ganz sicher zu schätzen lernen wirst. Grammatik ist nicht schwer, zäh, trocken oder sonst was. Sie kann derbe viel Spaß machen (die Deutschen sind doch sonst immer so systematisiert ;-)), wenn man sie richtig vermittelt.
Ausprobieren? Wir haben geile Kurse!




